Das Innere der Friller Kirche

Ein weiter, kunstvoll ausgestatteter Raum öffnet sich dem Blick des Betrachters beim Betreten der Kirche. Bänke, Altar und Kanzel aus dunkler Eiche laden zum ruhigen Verharren ein. Die kunstvollen Ausmalungen der Fenster, der Apsis und des Chorbogens, sowie des Altars laden ein zur Betrachtung der Geschichte Jesu Christi

Der Altar

Blickfang beim Betreten der Kirche ist der 5-6m hohe Altar, den ein Kreuzigungsgemälde schmückt, und dessen Wirkung bei einer Höhe von 4m und 2,50m Breite für den Chor wie für die ganze Kirche der Brennpunkt ist. Leuchtend tritt die Figur des Heilands gegenüber den sich im Mittelgrund befindenden Schächern hervor; die drohende Wolke der Finsternis bildet den Hintergrund, durch den am Horizont ein Schimmer fernen Lichtes dringt.

Im Vordergrund: Die Kriegsknechte halten Wache und würfeln um den Mantel. Johannes und Magdalena lehnen schmerzgebeugt am Fuß des Kreuzes, während die zusammenbrechende Maria von befreundeten Frauen gestützt wird. Auf die Worte des Gekreuzigten: "Mich dürstet" reicht ein Kriegsknecht den Schwamm mit Tränkung.

Den weiteren Raum füllen "Schaulustige", deren Gesichter Gemeindeglieder aus der Entstehungszeit des Gemäldes abbilden. So ist z.B. der damalige Pastor Gümmer eindeutig zu identifizieren (unter dem Ellenbogen des Soldaten, der den Stock mit dem Schwamm führt).

Die Kanzel

Die Kanzel, ein Geschenk der Fürstin Mutter und erbaut vom Kunsttischler Sieveking aus Minden, ist geschmückt mit Gemälden, die die vier Evangelisten darstellen und zwar (v.l.n.r.): Matthäus, Lukas, Markus, Johannes.

Die geflügelten Wesen werden im Buch des Propheten Hesekiel im 1. Kapitel beschrieben und wurden später im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, wieder aufgenommen. Es sind vier himmlische Wesen, die sogenannten Cherubim, von denen Offb. 4,8 sagt:

"Sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt."

Seit dem 5 Jahrhundert wurde der Vergleich der Evangelisten mit den vier Cherubim beliebt:

Matthäus - geflügelter Mensch
Markus - geflügelter Löwe
Lukas - geflügelter Stier
Johannes - Adler

Taufstein und Friller Kreuz

Ein besonderes Juwel ist das "Friller Kreuz" vom Anfang des 14. Jahrhunderts, das sich in der Nische über dem Taufstein befindet.

Der Taufstein von 1681 ist mit folgender Inschrift versehen: JOHAN WILHELM WÖBBKING; PASTOR IN FRILLE; HAT DIESEN TAUFSTEIN ZU DER EHRE GOTTES UND GUTEM ANDENKEN VEREHRET

Fenster und Innenausmalung

Auf den bunten Glasfenstern aus der Erbauungszeit der Kirche sind die Erzählungen von der Geburt Jesu (Nordfenster) und von der Auferstehung (Südfenster) dargestellt. Diese beiden Fenster stehen in nger Beziehung zur Darstellung der Himmelfahrt Christi in der Apsis und dem thronenden Christus auf dem Chorbogen.